Der Weihnachtsmann hat es zu internationalem Ruhm gebracht. Seitdem Coca-Cola in den 1920er-Jahren einen Werbefeldzug mit dem rotgewandeten und weißbärtigen Santa Claus startete, kennt ihn die halbe Welt als gut gelaunten Überbringer der Geschenke. Doch auch wenn viele weihnachtliche Bräuche mittlerweile international gültig sind, pflegen die meisten Länder ihre eigenen Traditionen rund um das christliche Hochfest. Oft stammen diese Traditionen noch aus heidnischer Zeit, bevor der 25. Dezember als Geburtstag von Jesus Christus gefeiert wurde.
Selbst in Deutschland unterscheiden sich die Bräuche je nach Region. So bringt im südlichen Teil des Landes das Christkind die Geschenke, im Norden dagegen übernimmt der Weihnachtsmann diese Aufgabe. Die religiöse Bedeutung des Festes tritt dabei immer mehr in den Hintergrund – beim Weihnachtsshopping und auf Weihnachtsmärkten steht der Konsum im Mittelpunkt. Dabei laden gerade die alten Bräuche dazu ein, mit der ganzen Familie Weihnachten und die „ruhige Zeit“ in vollen Zügen zu genießen.
Doch wie feiern andere Länder Weihnachten? Welche Traditionen pflegen die Japaner und stellt man in Brasilien auch einen Weihnachtsbaum auf? Und wie feiern Schweden das Weihnachtsfest? Wir stellen Ihnen einige Länder und ihre besonderen Bräuche zum Weihnachtsfest vor.
Weihnachtsbräuche in anderen Ländern
Wenn wir einen Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus werfen, erkennen wir eine Vielzahl an Weihnachtstraditionen in europäischen Ländern, die wir bei uns im deutschsprachigen Raum so nicht kennen.
Schweden
Weder der Weihnachtsmann noch das Christkind bringen in Schweden die Geschenke. Die Kinder warten vielmehr auf den Julbock, der die Gaben auf seinem starken Rücken trägt. Sein Markenzeichen ist ein Körper aus Stroh, der mit roten Bändern umflochten ist. Übrigens ist der Julbock ein Relikt aus heidnischen Zeiten: Der nordische Donnergott Thor hatte nämlich eine ausgeprägte Vorliebe für Ziegenböcke.
Nicht nur die Schweden, sondern auch die übrigen Skandinavier übergeben ihre Geschenke beim Julklapp – ein großer Spaß für die ganze Familie. Denn zunächst weiß keiner, von wem das Geschenk stammt, das manchmal noch mit einem kleinen Gedicht versehen wird.
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Großbritannien
Was für Christen der Segen des Papstes zu Weihnachten ist, ist für Briten die Weihnachtsansprache ihrer Queen. In Großbritannien versammelt sich die Familie daher am Nachmittag des ersten Weihnachtstags vor dem Fernseher und lauscht dort den königlichen Grußworten. Das englische Weihnachtsfestmahl besteht traditionell aus Truthahn, Plumpudding und Eierpunsch. Für musikalische Untermalung sorgen die sogenannten Christmas Carols: alte Weihnachtslieder, die Kinder vor den Haustüren der Nachbarschaft vorsingen. Die Briten sind außerdem Weltmeister im Versenden von Weihnachtspost: Jedes Jahr verschicken sie über eine Billion Weihnachtskarten, mit denen sie ihren Kaminsims dekorieren.
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Spanien
Und wie feiert man Weihnachten in Spanien? Auch die Spanier lieben Truthahn zu Weihnachten. Den verspeisen sie am Heiligen Abend und machen sich dann mit der ganzen Familie auf zur Mitternachtsmesse. Nach der „Misa del Gallo“ wird auf dem Dorfplatz ausgelassen gefeiert. Dort singen kleine und große Spanier fröhliche Weihnachtslieder und tanzen dabei vor einem großen Feuer. Da nach spanischer Tradition die Heiligen Drei Könige die Geschenke bringen, findet die Bescherung erst am 6. Januar statt. Am Abend davor gibt es im ganzen Land feierliche Umzüge zu Ehren der drei Weisen aus dem Morgenland. Wenn diese nur ein Kohlestück auf den Gabentisch legen, ist das ein sicheres Zeichen für schlechtes Benehmen im vergangenen Jahr!
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Russland
In Russland feiert man Weihnachten erst am 7. Januar, da hier der Julianische Kalender statt des Gregorianischen Kalenders gilt. Ein neues Jahr beginnt in Russland demnach erst am 11. Januar. Die Geschenke allerdings gibt es bei den Russen schon in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar. Verantwortlich dafür ist Väterchen Frost, der in seinem roten Mantel mit dem weißen Pelz eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Weihnachtsmann aufweist. Wenn Väterchen Frost mit seinem voll beladenen Pferdeschlitten eintrifft, begrüßen ihn die russischen Kinder, indem sie sich als Schneeflocken und Schneemädchen verkleiden.
Weihnachtsbräuche im Rest der Welt
Da Weihnachten neben Ostern das wichtigste Fest der Christen ist, wird es auf der ganzen Welt gefeiert. Wir haben ein paar Beispiele dafür, wie andere, ferne Länder Weihnachten feiern.
Amerika
Amerika ist das klassische Einwanderungsland. Kein Wunder also, dass sich hier zahlreiche Weihnachtsbräuche vermischen. Allen Traditionen voran steht Santa Claus, der mit seinem Rentierschlitten durch die weihnachtliche Nacht fährt. Die Kinder haben bereits am Christmas Eve (24. Dezember) Strümpfe in den Kamin gehängt, denn Santa Claus nimmt immer den Weg durch den Schornstein. Was seit Generationen die Frage aufwirft, wie die Geschenke auch bei Häusern ohne Kamin ihren Weg unter den Weihnachtsbaum finden. Amerikaner sind zudem große Truthahn-Fans: Der beliebte Vogel wird nicht nur am Thanksgiving Day serviert, sondern landet auch am Christmas Day (25. Dezember) auf amerikanischen Esstischen.
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Asiatische Länder
In Asien hat das Weihnachtsfest im Gegensatz zu den westlichen Kulturen keine tiefergehende Bedeutung. Warum wir Weihnachten feiern, wissen die meisten Asiaten daher nicht. Dennoch nimmt man gerade in Japan die Feiertage zum Anlass, lieben Menschen etwas zu schenken und das eigene Heim opulent zu dekorieren. Von den Amerikanern übernommen haben die Japaner ihren Glauben an den Santa Claus als Überbringer der Geschenke.
Brasilien
Für uns Europäer kaum vorstellbar: Wenn die Menschen in Brasilien Weihnachten feiern, beginnt dort der Sommer! Doch selbst Temperaturen um 35° C halten die Brasilianer nicht davon ab, Häuser, Palmen und künstliche Weihnachtsbäume mit bunten Lichterketten zu schmücken. Am Heiligen Abend bringt Papa Noël die Geschenke für die Kleinen. Dabei nutzt er ziemlich ungewöhnliche Hilfsmittel: Ob Leiter oder Trampolin – selbst einen Hubschrauber kann er bedienen. Mit dem besucht er kurz vor Weihnachten das berühmte Maracanã-Fußballstadium in Rio de Janeiro. Bevor die Brasilianer die Christmette besuchen, genießen sie mit Familie und Freunden ein ausgiebiges Festmahl, eine Mischung aus kreolischer und europäischer Küche. Der Truthahn darf allerdings auch in Brasilien nicht fehlen.
Die weltweiten Weihnachtstraditionen sehen Sie hier noch einmal übersichtlich in unserer Infografik dargestellt: