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Weihnachtsgedichte

  • Dritter Feiertag
    Am Christbaum nadeln schon die Äste
    und hängen ziemlich schlaff darnieder.
    Gegangen sind die Weihnachtsgäste.
    Im Kühlschrank stehen Essenreste.
    Verklungen sind die Weihnachtslieder.

    Erloschen ist der Kerzenschimmer,
    die Räucherkerzen sind verglommen,
    die Pyramide dreht sich nimmer.
    Krakeel dringt aus dem Kinderzimmer:
    Der hat mein Auto weggenommen ... !”

    Die Weihnachtsgans liegt schwer im Magen,
    auch Pfefferkuchen, Mandelstollen.
    Wir müssen uns mit Bauchweh plagen
    und meiden die Personenwaagen
    (weil wir doch nicht erschrecken wollen!).

    Der Weihnachtsmann hat müde Beine,
    schon längst ist er davon gerauscht.
    Für uns steht fest: es werden seine
    Geschenke (große und auch kleine)
    ab morgen schleunigst umgetauscht.

    Das Hallelujah ist gesungen.
    Der Pfarrer schließt die Kirche zu
    und denkt “ es hat ganz gut geklungen,
    beinahe wie von Engelszungen ...”
    und fragt nach oben: “Was meinst du?”

    Der liebe Gott rauft sich die Haare
    und brummelt voller Seequal:
    “Das Weihnachtsfest war nicht das Wahre! -
    Versuchen wir´s im nächsten Jahre
    in Gottes Namen noch einmal!”

    (Eberhard Figlarek)
  • Schneelied zu Weihnachten
    Du trittst mich, singt der Schnee,
    Mir aber tuts nicht weh:
    Ich knirsche nicht, ich singe;
    Dein Fuß ist wie der Bogenstrich,
    Dass meine Seele klinge.
    Hör und verstehe mich -:
    Getreten singe ich,
    Und nichts als frohe Dinge.
    Denn, die getreten sind,
    Wissen, es kam ein Kind,
    Gar sehr geringe,
    In einem Stall zur Welt:
    Das hat sein Herz wie ein leuchtendes Licht
    In große Finsternis gestellt.
    Es wurde zerschlagen. Verloschen ists nicht.
    (Otto Julius Bierbaum) 
    Weihnachtsgedicht Nr. 30
    URL: http://www.weihnachtsmann.net/weihnachtsgedichte/christkind.htm 
    Christkind
    Das einst ein Kind auf Erden war,
    Christkindlein kommt noch jedes Jahr;
    kommet vom hohen Sternenzelt,
    freut und beglückt alle Welt!

    Mit Kindern feiert’s froh den Tag,
    wo Christkind in der Krippe lag;
    den Christbaum zündet’s überall,
    weckt Orgelklang und Glockenschall.

    Christkindlein kommt zu arm und reich,
    die Guten sind ihm alle gleich.
    Danket ihm denn und grüßt es fein,
    auch euch beglückte Christkindlein!

    (Peter Cornelius)
  • Weihnachtszauber
    Bei frostig kalter Winterluft
    träum ich vom süßen Tannenduft
    und warmen Kerzenschein.
    Vom leisen Fall der weißen Flocken,
    dem hellen Klang der Weihnachtsglocken
    und möchte Kind noch sein.

    Mit Ungeduld und voller Freud´
    erwarten was die Weihnachtszeit
    an Wundern mit sich bringt.
    Stattdessen hetze ich durch Straßen,
    besorge schnell was wir vergaßen -
    und nur die Kasse klingt.

    Voll Sehnsucht denke ich zurück
    an weihnachtliches Kinderglück -
    wie reich der Schnee doch fiel.
    Ich höre das Adventsgedicht
    das Mutter jeden Sonntag spricht -
    seh` mich beim Krippenspiel.

    Und dann erst in der heil`gen Nacht -
    wie spannend wurde es gemacht -
    geheim war stets der Raum.
    Gemeinsam gingen wir hinein
    und sangen froh beim Kerzenschein
    das Lied: “Oh Tannenbaum”.

    Da rührt sich etwas tief in mir
    und plötzlich weiß ich - jetzt und hier -
    es liegt an mir allein.
    Das Kind ist einst im Stall geboren -
    der Zauber, er ging nicht verloren -
    er will gelebt nur sein.

    (Anita Menger)
  • Die Nacht vor dem heiligen Abend
    Die Nacht vor dem heiligen Abend
    da liegen die Kinder im Traum.
    Sie träumen von schönen Sachen
    und von dem Weihnachtsbaum.

    Und während sie schlafen und träumen
    wird es am Himmel klar
    und durch den Himmel fliegen
    drei Englein wunderbar.

    Sie tragen ein holdes Kindlein,
    das ist der heilige Christ.
    es ist so fromm und freundlich
    wie keins auf Erden ist.

    Und während es über die Dächer
    still durch den Himmel fliegt,
    schaut es in jedes Bettlein,
    wo nur ein Kindlein liegt.

    Und freut sich über alle,
    die fromm und freundlich sind,
    denn solche liebt von Herzen
    das himmlische Kind.

    Heut schlafen noch die Kinder
    und sehen es nur im Traum,
    doch morgen tanzen und springen sie
    um den Weihnachtsbaum.

    (Robert Reinick)
  • Weihnachtszeit
    Nun flammen die Kerzen wieder
    der Zauber der Liebe
    fängt sich in jedem
    hellen und warmen Lichterschein,

    nimmt Platz in unseren Räumen.

    Sei auch du ein Licht,
    damit der Zauber deiner Liebe,
    dein heller und warmer Schein,
    im Herzen deines Nächsten

    Platz nehmen kann.

    Damit es Frieden werde
    in allen Räumen und Herzen,
    tief in dir und da draußen
    in der großen, weiten Welt.

    (Diana Denk)
  • Beschenke dich selbst
    Es gibt tausende Geschenke
    an Weihnachten, doch bedenke,
    die Geschenke dieser Welt
    kosten meistens etwas Geld.

    Es gibt ein Geschenk auf Erden,
    das wird niemals käuflich werden.
    Es braucht kein Geschenkpapier,
    und du selber schenkst es dir.

    Schenke dir zur Weihnachtszeit
    einfach nur Zufriedenheit,
    weil sie Licht dem Herzen spendet,
    auch nachdem Weihnachten endet.

    (Alfons Pillach)
  • Das Wunder der Heiligen Nacht
    Weihnachten ist das große Wunder 
    der vergebenden Gnade Gottes
    den verlorenen Leuten bietet ER ewiges Leben. 
     
    Das ist das Wunder der Heiligen Weihnacht, 
    dass ein hilfloses Kind unser aller Helfer wird. 
     
    Das ist das Wunder der Heiligen Nacht, 
    dass in die Dunkelheit der Erde die helle Sonne scheint. 
     
    Das ist das Wunder der Heiligen Nacht, 
    dass traurige Leute ganz fröhlich werden können. 
     
    Das ist das Wunder der Heiligen Nacht: 
    Das Kind nimmt unser Leben in seine Hände, 
    um es niemals wieder loszulassen. 

    (Friedrich von Bodelschwingh)
  • Der Traum
    Ich lag und schlief; da träumte mir
    ein wunderschöner Traum:
    Es stand auf unserm Tisch vor mir
    ein hoher Weihnachtsbaum.

    Und bunte Lichter ohne Zahl,
    die brannten ringsumher;
    die Zweige waren allzumal
    von goldnen Äpfeln schwer.

    Und Zuckerpuppen hingen dran;
    das war mal eine Pracht!
    Da gab's, was ich nur wünschen kann
    und was mir Freude macht.

    Und als ich nach dem Baume sah
    und ganz verwundert stand,
    nach einem Apfel griff ich da,
    und alles, alles schwand.

    Da wacht' ich auf aus meinem Traum,
    und dunkel war's um mich.
    Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
    sag an, wo find' ich dich?

    (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)
  • Weihnachtsglocken
    O Winterwaldnacht, stumm und her,
    mit deinen eisumglänzten Zweigen,
    lautlos und pfadlos, schneelastschwer,-
    wie ist das groß, dein stolzes Schweigen!

    Es blinkt der Vollmond klar und kalt;
    in tausend funkelharten Ketten
    sind festgeschmiedet Berg und Wald,
    nichts kann von diesem Baum erretten.

    Der Vogel fällt, das Wild bricht ein,
    der Quell erstarrt, die Fichten beben;
    so ringt den großen Kampf ums Sein
    ein tausendfaches banges Leben.

    Doch in den Dörfern traut und sacht,
    da läuten heut` zur Welt hinieden
    die Weihnachtsglocken durch die Nacht
    ihr Wunderlied - vom ew`gen Frieden. 

    (Karl Stieler)
  • Es ist Advent
    Die Blumen sind verblüht im Tal, die Vöglein heimgezogen;
    Der Himmel schwebt so grau und fahl, es brausen kalte Wogen.
    Und doch nicht Leid im Herzen brennt: Es ist Advent!
    Es zieht ein Hoffen durch die Welt, ein starkes, frohes Hoffen;
    das schließet auf der Armen Zelt und macht Paläste offen;
    das kleinste Kind die Ursach kennt: Es ist Advent!
    Advent, Advent, du Lerchensang von Weihnachts Frühlingstunde!
    Advent, Advent, du Glockenklang vom neuen Gnadenbunde!
    Du Morgenstrahl von Gott gesendt! Es ist Advent!

    (Friedrich Wilhelm Kritzinger)

  • Der Stern
    Hätt' einer auch fast mehr Verstand
    als wie die drei Weisen aus Morgenland
    und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
    dem Sternlein nachgereist, wie sie;
    dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
    seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
    fällt auch auf sein verständig Gesicht,
    er mag es merken oder nicht,
    ein freundlicher Strahl
    des Wundersternes von dazumal.

    (Wilhelm Busch)
  • Bäume leuchtend
    Bäume leuchtend, Bäume blendend,
    Überall das Süße spendend.
    In dem Glanze sich bewegend,
    Alt und junges Herz erregend -
    Solch ein Fest ist uns bescheret.
    Mancher Gaben Schmuck verehret;
    Staunend schaun wir auf und nieder,
    Hin und Her und immer wieder.

    Aber, Fürst, wenn dir's begegnet
    Und ein Abend so dich segnet,
    Dass als Lichter, dass als Flammen
    Von dir glänzten all zusammen
    Alles, was du ausgerichtet,
    Alle, die sich dir verpflichtet:
    Mit erhöhten Geistesblicken
    Fühltest herrliches Entzücken.

    (Johann Wolfgang von Goethe)
  • Ein Licht, das leuchten will
    Ein Licht, das leuchten will, muss sich verzehren;
    Trost, Licht und Wärme spendend, stirbt es still.
    Ein Licht, das leuchten will, kann nichts begehren,
    als dort zu stehen, wo's der Meister will.

    Ein Licht, das leuchten will, dem muss genügen,
    dass man das Licht nicht achtet, nur den Schein.
    Ein Licht, das leuchten will, muss sich drein fügen,
    für andre Kraft und für sich nichts zu sein.

    Ein Licht, das leuchten will, darf auch nicht fragen,
    ob's vielen leuchtet oder einem nur.
    Ein Licht, das leuchten will, muss Strahlen tragen,
    wo man es braucht, da lässt es seine Spur.

    Ein Licht, das leuchten will in Meisters Händen,
    es ist ja nichts, als nur ein Widerschein;
    des ew'gen Lichtes Glanz darf es uns spenden,
    ein Licht, das leuchten will für Gott allein.

    (Hedwig von Redern)
  • Weihnacht
    Wenn in des Jahres Lauf, dem allzeit gleichen,
    auf leisen Schwingen sich die Christnacht naht,
    wenn Erd' und Himmel sich die Hände reichen,
    dann schau'n wir dich, du größte Liebestat.

    Du Heiland Jesus, kamst aus lichten Höhen,
    wie unser Bruder tratst Du bei uns ein,
    wir haben deine Herrlichkeit gesehen,
    und deinen Wandel, fleckenlos und rein.

    Verlorne Kinder knien an deiner Krippe,
    von jener ersten Weihnacht an bis heut,
    es klingt von armer Sünder Herz und Lippe
    ein jubelnd "Halleluja!" weit und breit.
     
    Tritt ein, du Spender aller Seligkeiten
    in unser Herz und Haus, in Volk und Land,
    hilf, dass wir glaubend Dir den Weg bereiten,
    und mit Dir wandern liebend Hand in Hand.

    Gib, dass wir hoffend in die Ferne blicken,
    auf Dich allein, dem wir zu eigen ganz:
    kein irdisch Ding soll uns das Ziel verrücken,
    bis wir Dich schaun in deines Reiches Glanz.
     
    (Hans Brüggemann)
  • Weihnachten 2
    Ich sehn' mich so nach einem Land
    der Ruhe und Geborgenheit
    Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
    als ich den Sternenhimmel weit
    und klar vor meinen Augen sah,
    unendlich großes Weltenall.
    Und etwas dann mit mir geschah:
    Ich ahnte, spürte auf einmal,
    daß alles: Sterne, Berg und Tal,
    ob ferne Länder, fremdes Volk,
    sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
    daß Regen, Schnee und jede Wolk,
    daß all das in mir drin ich find,
    verkleinert, einmalig und schön
    Ich muß gar nicht zu jedem hin,
    ich spür das Schwingen, spür die Tön'
    ein's jeden Dinges, nah und fern,
    wenn ich mich öffne und werd' still
    in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
    der all dies schuf und halten will.
    Ich glaube, daß war der Moment,
    den sicher jeder von euch kennt,
    in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
    Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!
    (Hermann Hesse)
  • Weihnachten
    Markt und Straßen stehn verlassen,
    Still erleuchtet jedes Haus,
    Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
    Alles sieht so festlich aus.
     
    An den Fenstern haben Frauen
    Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
    Tausend Kindlein stehn und schauen,
    Sind so wunderstill beglückt.
     
    Und ich wandre aus den Mauern
    Bis hinaus in’s freie Feld,
    Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
    Wie so weit und still die Welt!
     
    Sterne hoch die Kreise schlingen,
    Aus des Schneees Einsamkeit
    Steigt’s wie wunderbares Singen –
    O du gnadenreiche Zeit!

    (Joseph von Eichendorff)
  • Christkind im Walde
    Christkind kam in den Winterwald,
    der Schnee war weiß, der Schnee war kalt.
    Doch als das heil'ge Kind erschien,
    fing's an, im Winterwald zu blühn.
     
    Christkindlein trat zum Apfelbaum,
    erweckt ihn aus dem Wintertraum.
    "Schenk Äpfel süß, schenk Äpfel zart,
    schenk Äpfel mir von aller Art!"
     
    Der Apfelbaum, er rüttelt sich,
    der Apfelbaum, er schüttelt sich.
    Da regnet's Äpfel ringsumher;
    Christkindlein's Taschen wurden schwer.
     
    Die süßen Früchte alle nahm's,
    und so zu den Menschen kam's.
    Nun, holde Mäulchen, kommt, verzehrt,
    was euch Christkindlein hat beschert!
     
    (Ernst von Wildenbruch)
  • Weihnachten wird es für die Welt
    Weihnachten wird es für die Welt
    Weihnachten wird es für die Welt!
    Mir aber - ist mein Lenz bestellt,
    Mir ging in solcher Jahresnacht
    Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
    Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
    Stand Englein gleich der erste Traum!
    Und aus dem eiskrystall'nen Schooß
    Rang sich die erste Blüte los -
    Seitdem schau' ich nun jedes Jahr
    Nicht was noch ist - nur was einst war!
     
    (Adele Schopenhauer)
  • Großstadt – Weihnachten
    Nun senkt sich wieder auf die heim'schen Fluren
    die Weihenacht! die Weihenacht!
    Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren,
    wir kriegens jetzo freundlich dargebracht.
     
    Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen?
    Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie.
    Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen,
    den Aschenbecher aus Emalch glasé.
     
    Das Christkind kommt! Wir jungen Leute lauschen
    auf einen stillen heiligen Grammophon.
    Das Christkind kommt und ist bereit zu tauschen
    den Schlips, die Puppe und das Lexikohn,
     
    Und sitzt der wackre Bürger bei den Seinen,
    voll Karpfen, still im Stuhl, um halber zehn,
    dann ist er mit sich selbst zufrieden und im reinen:
    »Ach ja, son Christfest is doch ooch janz scheen!«
     
    Und frohgelaunt spricht er vom ›Weihnachtswetter‹,
    mag es nun regnen oder mag es schnein,
    Jovial und schmauchend liest er seine Morgenblätter,
    die trächtig sind von süßen Plauderein.
     
    So trifft denn nur auf eitel Glück hienieden
    in dieser Residenz Christkindleins Flug?
    Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden ...
    »Wir spielen alle. Wer es weiß, ist klug.«
     
    (Kurt Tucholsky)
  • Die Weihnachtsmaus
    Die Weihnachtsmaus ist sonderbar -
    sogar für die Gelehrten.
    Denn einmal nur im ganzen Jahr
    entdeckt man ihre Fährten.
     
    Mit Fallen und mit Rattengift
    kann man die Maus nicht fangen.
    Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
    noch nie ins Garn gegangen.
    Das ganze Jahr macht diese Maus
    den Menschen keine Plage.
    Doch plötzlich aus dem Loch heraus
    kriecht sie am Weihnachtstage.
     
    Zum Beispiel war vom Festgebäck,
    das Mutter gut verborgen,
    mit einem mal das Beste weg
    am ersten Weihnachtsmorgen.
     
    Da sagte jeder rundheraus:
    Ich hab´ es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen.
     
    Ein andres Mal verschwand sogar
    das Marzipan von Peter;
    Was seltsam und erstaunlich war.
    Denn niemand fand es später.
     
    Der Christian rief rundheraus:
    ich hab es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!
     
    Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
    an dem die Kugeln hingen,
    ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
    nebst andren leck`ren Dingen.
     
    Die Nelly sagte rundheraus:
    Ich habe nichts genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!
     
    Und Ernst und Hans und der Papa,
    die riefen: welche Plage!
    Die böse Maus ist wieder da
    und just am Feiertage!
     
    Nur Mutter sprach kein Klagewort.
    Sie sagte unumwunden:
    Sind erst die Süßigkeiten fort,
    ist auch die Maus verschwunden!
     
    Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
    sobald der Baum geleert war,
    sobald das letzte Festgebäck
    gegessen und verzehrt war.
     
    Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
    - bei Fränzchen oder Lieschen -
    da gäb es keine Weihnachtsmaus,
    dann zweifle ich ein bißchen!
     
    Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
    Das könnte euch so passen!
    Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
    bleibt jedem überlassen.
     
    (James Krüss)
  • Vom Christkind
    Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
    Es kam aus dem Walde,
    das Mützchen voll Schnee,
    mit rotgefrorenem Näschen.
    Die kleinen Hände taten ihm weh,
    denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
    schleppte und polterte hinter ihm her.
     
    Was drin war, möchtet ihr wissen?
    Ihre Naseweise,ihr Schelmenpack -
    denkt ihr, er wäre offen der Sack?
    Zugebunden bis oben hin!
    Doch war gewiss etwas Schönes drin!
    Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
     
    (Anna Richter)
  • Blüh' und leuchte, goldner Baum
    Blüh denn, leuchte, goldner Baum,
    Erdentraum und Himmelstraum;
    blüh und leuchte in Ewigkeit
    durch die arme Zeitlichkeit!

    Sei uns Bild und sei uns Schein,
    dass wir sollen fröhlich sein,
    fröhlich durch den süßen Christ,
    der des Lebens Leuchte ist.

    Sei uns Bild und sei uns Schein,
    dass wir sollen tapfer sein
    auf des Lebens Pilgerbahn,
    kämpfend gegen Lug und Wahn.

    Sei uns Bild und sei uns Schein,
    dass wir sollen heilig sein,
    rein wie Licht und himmelsklar,
    wie das Kindlein Jesus war!   
     
    (Ernst Moritz Arndt)

  • Vorfreude auf Weihnachten
    Ein Kind - von einem Schiefertafel-Schwämmchen
    Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.

    Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht,
    Dann blüht er Flämmchen.
    Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
    Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln. -

    Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
    Wird dann doch gütig lächeln.

    Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
    Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! -
    Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

    Wie es sein soll, wie's allen einmal war.

    (Joachim Ringelnatz)
  • Alles still!
    Alles still! Es tanzt den Reigen
    Mondenstrahl in Wald und Flur,
    Und darüber thront das Schweigen
    Und der Winterhimmel nur.

    Alles still! Vergeblich lauschet
    Man der Krähe heisrem Schrei.
    Keiner Fichte Wipfel rauschet,
    Und kein Bächlein summt vorbei.

    Alles still! Die Dorfeshütten
    Sind wie Gräber anzusehn,
    Die, von Schnee bedeckt, inmitten
    Eines weiten Friedhofs stehn.

    Alles still! Nichts hör ich klopfen
    Als mein Herze durch die Nacht -
    Heiße Tränen niedertropfen
    Auf die kalte Winterpracht.

    (Theodor Fontane)
  • Advent
    Es treibt der Wind im Winterwalde
    die Flockenherde wie ein Hirt
    und manche Tanne ahnt wie balde
    sie fromm und lichterheilig wird.
    Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
    streckt sie die Zweige hin - bereit
    und wehrt dem Wind und wächst entgegen
    der einen Nacht der Herrlichkeit.

    (Rainer Maria Rilke)
  • Die heiligen drei Könige
    Aus fernen Landen kommen wir gezogen;
    Nach Weisheit strebten wir seit langen Jahren,
    Doch wandern wir in unsern Silberhaaren.
    Ein schöner Stern ist vor uns hergeflogen.
     
    Nun steht er winkend still am Himmelsbogen:
    Den Fürsten Juda's muss dies Haus bewahren.
    Was hast du, kleines Bethlehem, erfahren?
    Dir ist der Herr vor allen hochgewogen.
     
    Holdselig Kind, lass auf den Knie'n dich grüßen!
    Womit die Sonne unsre Heimat segnet,
    Das bringen wir, obschon geringe Gaben.
     
    Gold, Weihrauch, Myrrhen, liegen dir zu Füßen;
    Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet,
    Willst du uns nur mit Einem Blicke laben.
     
    (August Wilhelm Schlegel)
  • Dezember
    Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar. 
    Ist gar nicht sehr gesund. 
    Kennt seinen letzten Tag, das Jahr. 
    Kennt gar die letzte Stund.

    Ist viel geschehn. Ward viel versäumt. 
    Ruht beides unterm Schnee. 
    Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt. 
    Und Wehmut tut halt weh. 

    Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin. 
    Nichts bleibt. Und nichts vergeht. 
    Ist alles Wahn. Hat alles Sinn. 
    Nützt nichts, dass man's versteht. 

    Und wieder stapft der Nikolaus 
    durch jeden Kindertraum. 
    Und wieder blüht in jedem Haus 
    der goldengrüne Baum. 

    Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt, 
    wie hold Christbäume blühn. 
    Hast nun den Weihnachtsmann gespielt 
    und glaubst nicht mehr an ihn. 

    Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag. 
    Dann dröhnt das Erz und spricht: 
    "Das Jahr kennt seinen letzten Tag, 
    und du kennst deinen nicht."
    (Erich Kästner)
  • Knecht Ruprecht
    Ruprecht: Habt guten Abend, alt und jung
    bin allen wohl bekannt genung.
    Von drauß vom Walde komm ich her;
    ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
    Allüberall auf den Tannenspitzen
    sah ich goldene Lichtlein sitzen;
    und droben aus dem Himmelstor
    sah mit großen Augen das Christkind hervor.
    Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
    da rief's mich mit heller Stimme an:
    Knecht Ruprecht, rief es alter Gesell,
    hebe die Beine und spute dich schnell!
    Die Kerzen fangen zu brennen an,
    das Himmelstor ist aufgetan,
    Alt und Junge sollen nun
    von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
    und morgen flieg ich hinab zur Erden,
    denn es soll wieder weihnachten werden!
    So geh denn rasch von Haus zu Haus.
    such mir die guten Kinder aus,
    damit ich ihrer mag gedenken
    mit schönen Sachen sie mag beschenken.
    Ich sprach: O lieber Herre Christ,
    Meine Reise fast zu Ende ist.
    Ich soll nur noch in diese Stadt,
    Wo's eitel gute Kinder hat.
    Hast denn das Säcklein auch bei dir?
    Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
    Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
    freßen fromme Kinder gern.
    Hast denn die Rute auch bei dir?
    Ich sprach: die Rute die ist hier.
    Doch für die Kinder, nur die schlechten,
    die trifft sie auf den Teil, den rechten.
    Christkindlein sprach: So ist es recht.
    So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
    Von drauß, vom Walde komm ich her,
    Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
    Nun sprecht wie ich's hierinnen find:
    sind's gute Kind., sind's böse Kind?
    Vater: Die Kindlein sind wohl alle gut,
    haben nur mitunter was trotzigen Mut.
    Ruprecht: Ei, ei, für trotzgen Kindermut
    ist meine lang Rute gut!
    Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
    Nieder den Kopf und die Hosen herunter? 
    Vater: Wie einer sündigt so wird er gestraft;
    die Kindlein sind schon alle brav.
    Ruprecht: Stecken sie die Nas auch tüchtig ins Buch,
    lesen und scheiben und rechnen genug?
    Vater: Sie lernen mit ihrer kleinen Kraft,
    wir hoffen zu Gott, daß es endlich schafft.
    Ruprecht: Beten sie denn nach altem Brauch
    im Bett Ihr Abendsprüchlein auch?
    Vater: Neulich hört ich im Kämmerlein
    eine kleine Stimme sprechen allein;
    und als ich an die Tür getreten,
    für alle Lieben hört ich sie beten.
    Ruprecht: So nehmet denn Christkindleins Gruß,
    Kuchen und Äpfel, Äpfel und Nuß;
    probiert einmal von seinen Gaben
    morgen sollt ihr was beßeres haben.
    Dann kommt mit seinem Kerzenschein
    Christkindlein selber zu euch herein.
    Heut hält es noch am Himmel Wacht;
    nun schlafet sanft, habt gute Nacht.

    (Theodor Storm)
  • Verse zum Advent
    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
    Aber als Knecht Ruprecht schon
    Kommt der Winter hergeschritten,
    Und alsbald aus Schnees Mitten
    Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

    Und was jüngst noch, fern und nah,
    Bunt auf uns herniedersah,
    Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
    Und das Jahr geht auf die Neige,
    Und das schönste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,
    Heute bist du uns noch fern,
    Aber Tannen, Engel, Fahnen
    Lassen uns den Tag schon ahnen,
    Und wir sehen schon den Stern.
    (Theodor Fontane)
  • Advent, Advent,
    ein Lichtlein brennt. 
    Erst ein, dann zwei, 
    dann drei, dann vier, 
    dann steht das Christkind vor der Tür.

    Einige Kinder ergänzen:

    Und wenn die fünfte Kerze brennt, 
    dann hast du Weihnachten verpennt!
    (Unbekannter Verfasser)
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