Wunschzettel
Der Wunschzettel als traditionelles Element der Vorweihnachtszeit
Weihnachtszeit ist Wünschezeit. Natürlich sollte das Materielle in dieser besonderen Zeit im Jahr nicht im Vordergrund stehen, doch Kindern mit der Erfüllung eines lang gehegten Wunsches eine Freude zu machen, ist einfach etwas Besonderes und sorgt zu Heiligabend für strahlende Augen. Damit hier auch nichts schief gehen kann, empfiehlt es sich, dass Kinder einen Wunschzettel anfertigen. Dieser dient nicht nur als Leitfaden beim Besorgen der Weihnachtsgeschenke, sondern ist ein bis heute lieb gewonnener Brauch, der einfach als weihnachtliche Tradition bei vielen Familien mit Kindern dazugehört und der die Kinder schon frühzeitig auf Weihnachten einstimmen kann.
Mit dem Wunschzettel nicht zu lange warten
Wunschzettel sollten möglichst nicht erst zwei Tage vor Heiligabend geschrieben werden. Wie früh sich das Kind mit seinem Wunschzettel beschäftigen sollte, hängt natürlich auch maßgeblich davon ab, wie lange man selbst braucht, um die entsprechenden Besorgungen zu machen. Am besten wird der Wunschzettel schon im November an den Weihnachtsmann oder das Christkind ausgehändigt. Den Kindern kann erklärt werden, dass die Weihnachtshelfer viel zu tun haben und viele Wunschzettel einsammeln müssen. Deshalb müssen die Briefe rechtzeitig abgeschickt werden.
Wohin mit den Wunschzetteln?
Um gerade kleinen Kindern dieses magische Gefühl zu geben, dass ihr Wunschzettel auch tatsächlich beim Christkind ankommt, kann dieser auch wirklich abgeschickt werden. Es gibt deutschlandweit mehrere Postämter, die sich in der Weihnachtszeit speziell mit dem Beantworten von Weihnachtspost beschäftigen. Ob Engelskirchen oder Himmelsberg – Wünsche vom Wunschzettel werden dort natürlich nicht erfüllt, doch Kinder können sich über einen lieben Gruß vom Christkind freuen, der ebenfalls per Post eintrifft. Wenn das Kind darauf besteht, dass der Wunschzettel wirklich abgeschickt wird, sollte man als Elternteil natürlich darauf achten, zuvor einen Blick darauf zu werfen. Alternativ dazu kann der Brief auch nachts einfach auf die Türschwelle o.ä. gelegt werden, von wo er am nächsten Morgen dann wie von Zauberhand verschwunden ist – abgeholt vom Christkind. Im Übrigen spricht natürlich auch nichts dagegen, wenn auch Erwachsene einen Wunschzettel schreiben. Dieser muss natürlich nicht abgeschickt werden, sondern kann vielmehr als eine Art Visualisierung der eigenen Wünsche, Bedürfnisse oder Ziele gesehen werden.
Wunschzettel liebevoll schreiben oder basteln
Eltern sollten ihren Kindern zeigen, wie sich ein Wunschzettel aufbauen lässt. Dies beginnt bereits mit einer freundlichen Anrede und endet noch nicht bei der Verwendung des Wortes „Bitte“. Ein lieber Gruß an den Weihnachtsmann bzw. das Christkind hinterlässt sicherlich einen guten Eindruck. Ist das Kind noch so jung, dass es noch nicht schreiben kann, muss es natürlich nicht auf einen eigenen Wunschzettel verzichten. Zum einen können ihm die Eltern dabei helfen, einen Wunschzettel zu verfassen, zum anderen kann sich das Kind in einem Spielzeugkatalog auch die Spielsachen aussuchen, die es sich wünscht, diese ausschneiden (mit Hilfe der Eltern) und auf den Wunschzettel kleben. Ganz ohne viele Worte sieht der Weihnachtsmann gewiss sofort, mit was er die Kinder am besten überraschen kann. Natürlich können die Kleinen ihre Wünsche auch ganz einfach aufmalen. Wer ganz genau weiß, was er sich wünscht, der hat die passenden Motive dazu sicherlich schon im Kopf.
Wunschzettel ausfüllen mit Bedacht
Wunschzettel sind eine gute Gelegenheit, um dem Kind beizubringen, sich auf die Wünsche zu beschränken, die ihm wirklich wichtig sind. Kinder wollen am liebsten immer alles und das am besten sofort. Man sollte dem Kind beibringen, dass auch der Weihnachtsmann seine Grenzen hat und dass es sich daher auf eine bestimmte Anzahl an Wünsche beschränken soll. So lernt das Kind eine Auswahl zu treffen und sich Gedanken über seine Wünsche zu machen, statt einfach blind alles aufzuschreiben, was ihm in den Sinn kommt oder was es vielleicht bei anderen Kindern gesehen hat. Manches davon ist nämlich am Ende doch gar nicht wirklich so wichtig oder wird so dringend gewünscht. So kann man sich unnötige Ausgaben sparen und das Kind lernt früh, dass es gut und sinnvoll ist, auch mit Beschränkungen umzugehen.
Das Schreiben des Wunschzettels zelebrieren
Man sollte dem Kind im Vorfeld ein wenig Zeit geben, sich Gedanken über den Wunschzettel zu machen. Denn ist der Wunschzettel erst einmal auf dem Weg zum Christkind, kann er nicht mehr geändert werden. Daher sollte sich im Vorfeld gut überlegt werden, welche Wünsche notiert werden. Schön ist es, wenn man sich als Eltern die Zeit nimmt, das Scheiben des Wunschzettels gemeinsam mit dem Kind richtiggehend zu zelebrieren. Dies kann bei der Wahl eines schönen Briefpapiers beginnen oder etwa mit dem Aufstellen einer weihnachtlichen Kerze, die gemütliche Stimmung verbreitet. Dazu gibt es eine warme Tasse Kakao und dann kann es mit vielen bunten Stiften ans Werk gehen. Da kommen sicherlich auch viele Fragen bei den Kindern zum Thema Christkind oder Weihnachtsmann auf, vor allem, wenn es der erste eigene Wunschzettel sein sollte. Als Eltern sollte man sich also wappnen, zahlreiche Fragen rund um die Weihnachtshelfer beantworten zu können, was beiden Seiten viel Spaß bereiten kann.
Der Wunschzettel – Wünsche, die von Herzen kommen
Ein Wunschzettel ist selbstverständlich nicht nur dafür da, sich ausschließlich materielle Dinge wünschen zu können. Für Kinder kann ein Wunschzettel eine wirkliche Herzensangelegenheit sein, gerade vor allem dann, wenn in ihnen der Glaube an das Christkind und den Weihnachtsmann noch fortbesteht. In einem Wunschzettel kann sich also auch das widerspiegeln, was dem Kind aktuell am Herzen liegt. Dies kann mehr gemeinsame Zeit mit Eltern oder Großeltern sein, das Genesen eines kranken Familienmitglieds oder das Finden neuer Freunde. Die Wünsche auf dem Wunschzettel des Kindes können also auch sehr wohl Aufschluss über dessen Gemütszustand geben und darüber, mit was das Kind sich so beschäftigt, auch wenn es vielleicht nicht immer von selbst darüber spricht. Generell ist es immer auch schön, das Kind zu motivieren, auch an andere zu denken und diese in seinem Wunschzettel zu berücksichtigen. Und wenn es nur ein lieber Gedanke ist, der an all die anderen Kinder geht, die vielleicht nicht das Glück haben, unter einem geschmückten Tannenbaum zu sitzen. Mit einem Wunschzettel kann man Kinder gut für das Glück anderer sensibilisieren, ohne ihnen dabei die Freude auf die eigenen Geschenke zu trüben.