Wunschzettel Vorlage
Der Wunschzettel: Eine weit verbreitete Tradition an Weihnachten
Woher die Vorlagen des Wunschzettels kommen und wie sie heute verwendet werden Weihnachten steht vor der Tür und damit beginnt eine allseits bekannte Tradition: Das Schreiben von Wunschzetteln. Häufig denken die Kinder bereits Wochen vorher darüber nach, was sie alles haben möchten. Wenn es so weit ist, geben sie sich oft viel Mühe bei der Gestaltung des Wunschzettels und schicken diesen sogar an den Weihnachtsmann oder das Christkind. Die Vorlagen für diesen Brauch und deren heutige Verwendung werden im Folgenden thematisiert.
Woher kommt der Wunschzettel?
Obwohl heute fast jeder die Tradition des Wunschzettelschreibens kennt, wissen die meisten nicht so genau, wo dieser Brauch eigentlich herkommt. Der Kulturhistoriker Torkild Hinrichsen aus Hamburg hat sich mit diesem Thema beschäftigt. Die Vorläufer der Wunschzettel tauchten zum ersten Mal um das Jahr 1800 herum auf. Damals hießen die Zettel noch Weihnachtsbriefe und hatten nichts mit den Wünschen der Kinder zu tun. Die Briefe wurden auch nicht an den Weihnachtsmann adressiert, sondern gingen an die Eltern und Paten der Kinder. Diesen wurde in den Briefen für die gute Erziehung und das Wohlverhalten gedankt sowie um Gottes Segen gebeten. Die Inhalte der Briefe wurden meistens nicht von den Kindern selbst verfasst, sondern von den Lehrern oder Pfarrern diktiert. Diese kauften im Namen der Eltern von Schreibmeistern angefertigte und oftmals kunstvoll verzierte Vorlagen, auf denen die Kinder ihren Text aufschreiben mussten. Gute Schüler mussten den Text oftmals auch noch in Englisch und Französisch wiederholen. Die Eltern beschenkten sich mit diesen Briefen praktisch selbst. Am Rande der Briefe fanden sich christliche Szenen, wie beispielsweise die Krippe oder Maria mit dem Jesuskind. Später in den Volksschulen änderte sich das Konzept nur wenig. Statt individueller Texte gab es nun meist vorgedruckte Wunschzettel Vorlagen, die mit einem Gedicht gefüllt wurden, das der Lehrer zuvor an die Tafel geschrieben hatte. Trotz allem enthielten die Briefe noch immer Segenswünsche an die Eltern. Die Symbole am Rande veränderten sich von den christlichen Szenen zu Darstellungen einer bürgerlichen Weihnachtsstube mit der Familie vor dem Weihnachtsbaum oder Bürgerfrauen mit ihren Kindern. Um das Jahr 1850 herum änderte sich die Verwendung der Wunschzettel dramatisch. Ausgehend von der Spielzeugindustrie bildeten die Wunschzettel nun erstmals tatsächlich die Wünsche der Kinder ab. Die Hersteller und Händler gaben Angebotsblätter mit ihren Waren heraus. Die Kinder mussten nur noch die entsprechenden Artikel ankreuzen. Die Symbole auf den Wunschzetteln veränderten sich zu Gabenbringern, wie zum Beispiel dem Christkind mit Engeln, die Geschenke überreichen. Gleichzeitig brachte Coca Cola in den USA ihre Weihnachtsmann Werbung heraus, sodass die Gestalt des rotgekleideten Mannes mit Rauschebart ebenfalls auf den Wunschzettel Vorlagen abgedruckt wurde. Die heutige Form des Wunschzettels war geboren.
Welche Wünsche schreiben Kinder auf die Wunschzettel Vorlagen?
Während zu Beginn noch Segenswünsche an die Eltern geschrieben wurden, änderte sich die Form der Wünsche nach dem Jahr 1850 stark. Durch die geschickte Marketing Strategie der Spielzeugindustrie wendeten sich die Wünsche der Kinder immer mehr materiellen Dingen zu. Dies ist bis heute so geblieben. Vor allem Elektronik, Bücher, Schmuck und Kuscheltiere sind begehrt. Durch die geschickte Marketing Strategie der Spielzeugindustrie Wunschzettel Vorlagen herauszubringen, erlebte die Wirtschaft einen Aufschwung. Aber nicht nur für die Hersteller und Händler ist der Wunschzettel ein Gewinn, sondern auch die Eltern profitieren davon. Sie können nun ganz leicht nachgucken, wie sie ihr Kind glücklich machen können. Inzwischen nimmt die Zahl der Geschenke wieder ab. Viele der Kinderwünsche werden bereits über das Jahr hinweg erfüllt oder die Geschenke sind teurer. Obwohl noch immer überwiegend materielle Dinge gewünscht werden, ändern sich die Prioritäten der Menschen wieder. Für viele sind das gemütliche Beisammensein und die Geselligkeit bei gutem Essen genauso wichtig wie die Geschenke. Da der Wunsch nach einem friedlichen und harmonischen Weihnachtsfest oftmals nicht als solcher geäußert wird, nehmen viele Menschen ein solches Fest nicht als Geschenk wahr. Wunschzettel und deren Vorlagen sind immer ein Spiegel ihrer Zeit. Anhand der geäußerten Wünsche lässt sich erkennen, welche Dinge zu der jeweiligen Zeit von Bedeutung waren. Ein Beispiel dafür sind die oft gewünschten Soldatenfiguren während des zweiten Weltkrieges. Oftmals wünschten sich die Kinder auch viele Dinge nur, um davon träumen zu können. Gerade in Zeiten einer schlechten wirtschaftlichen Lage konnten viele der Punkte auf den Wunschzetteln nicht erfüllt werden.
Einen Wunschzettel als Vorlage aus dem Internet
Wer heutzutage im Internet nach dem Stichwort Wunschzettel sucht, findet viele Seiten auf denen Vorlagen zum Download angeboten werden. Diese finden sich auf Seiten für Eltern und Kinder mit dem Hinweis, dass die Wunschzettel den Kindern bei einem gemütlichen Beisammensitzen zum Ausfüllen hingelegt werden können. Diese Vorlagen sind oft einfach schlicht weiß mit einem oder mehreren Symbolen am Rand. Nicht immer sind diese Symbole bunt, sondern können ausgemalt werden. Viele Wunschzettel sind zudem mit Linien für die Wünsche bedruckt und haben eine extra Zeile für den Namen des Wünschenden. Doch werden diese auch genutzt? Braucht man als Kind einen vorgedruckten Wunschzettel? In Deutschland gibt es acht verschiedene so genannte Weihnachtspostämter, die als Sitz des Christkindes oder des Weihnachtsmannes dienen. Die Adressen dieser Ämter, die in Orten wie Himmelpforten oder Engelskirchen liegen, können jedes Jahr bei der Post eingesehen oder im Internet gefunden werden. Hier gehen im Jahr an einer Stelle bis zu 50.000 Briefe aus aller Welt mit den Wunschzetteln der Kinder ein. Ehrenamtliche Mitarbeiter nehmen die Post entgegen und beantworten die vielen Briefe. Fast immer sind die Wunschzettel liebevoll handgeschrieben und bemalt. Oft liegen kleine selbstgemachte Basteleien, Glitzer oder Süßigkeiten für den „Weihnachtsmann“ oder das „Christkind“ dabei. Es gibt kaum eine Spur von vorgedruckten Wunschzettel Vorlagen. Auf der anderen Seite nimmt in letzter Zeit die Einsendung von Spielzeugkatalogen zu. Die Kinder kreuzen ihre Wünsche dort einfach an. Dies macht es dem Weihnachtsmann oder dem Christkind einfach, da die Wünsche sehr präzise sind und beim Schenken wenig schief gehen kann. Jedoch sind sich alle Ehrenamtlichen einig, dass handgeschriebene Wunschzettel am schönsten sind. Die Kinder scheinen dies ebenfalls so zu sehen. Somit bleibt die Frage erhalten, ob die vielen Wunschzettel Vorlagen im Internet wirklich eine Verwendung finden oder ob sie nicht vielleicht eher nur als Vorlage dienen.